Preisträger 2014: Rudolf Seiters

Rudolf Seiters erhält weiße Taube

Früherer Bundesinnenminister Rudolf Seiters erhält Scheidegger Friedenspreis

Preisträger Rudolf SeitersPreisträger Rudolf Seiters

Nach bislang fünf Preisträgern aus der ehemaligen DDR erhält heuer im 25. Jahr des Mauerfalls erstmals ein Politiker aus dem Westen den Scheidegger Friedenspreis. Am Samstag, 4. Oktober, wird dem früheren Bundesinnenminister und Kanzleramtschef Rudolf Seiters im Scheidegger Kurhaus die weiße Porzellantaube verliehen.

Für Manfred Przybylski, dem ehemaligen Geschäftsführer des Tagungszentrums der Konrad-Adenauer-Stiftung am Corner See und Stifter des Preises, ist es nur folgerichtig, dieses Mal einen Politiker zu ehren, der auf Seiten der Bundesrepublik maßgeblich am Zustandekommen der deutschen Einheit mitgewirkt hat: „Der Friedenspreis würdigt schließlich die Arbeit rund um die Wiedervereinigung. Auch wenn Ostdeutsche den wesentlichen Anteil an der friedlichen Revolution hatten, so waren doch auch im Westen politische Persönlichkeiten involviert.”

Zur Wendezeit war Rudolf Seiters als Kanzleramtsminister von Helmut Kohl in sämtliche Gespräche eingebunden, die unter anderem zur Ausreise der Botschaftsflüchtlinge in Ungarn und letztlich zu den offenen innerdeutschen Grenzen geführt haben. „Er ist nicht nur ein Arbeitstier, sondern auch ein Gestalter, der die schwierige Aufgabe bewältigt hat, als CDU / CSU-Fraktionsvorsitzender die Abgeordneten zusammenzuhalten”, sagt Manfred Przybylski, der den Ex-Minister auch persönlich kennt und dessen Entschlossenheit zu schätzen weiß: „Der Kontakt wurde Anfang Dezember 2013 hergestellt und innerhalb von nur einigen Tagen war der Termin im Scheidegger Kurhaus bestätigt.”

Bürgermeister Ulrich Pfanner bezeichnet den 76-jährigen Ex-Politiker als einen würdigen Preisträger: „Ohne seine akribische Detailarbeit wäre der Verlauf der Wiedervereinigung sicherlich nicht so reibungslos vonstatten gegangen.” Der Rathauschef nennt das von Seiters mitverantwortete Rudolf Seiters Zusammenwachsen Deutschlands ein „Musterbeispiel mit weltweitem Modellcharakter” für Staaten, wie Nord- und Südkorea, Palästina und Israel oder etwa den Sudan und den Irak.

Kontakte werden gepflegt

Dass der Scheidegger Friedenspreis für die Geehrten keine Auszeichnung ist, die man gerade mal so im Vorbeigehen mitnimmt, bestätigen Pfanner und Przybylski gleichermaßen. „Es treffen immer noch Grußkarten von ehemaligen Preisträgern ein, und auch wir pflegen den Schriftverkehr”, so der Gemeindechef. Und bei Aufenthalten in Berlin läuft Manfred Przybylski so manch einem auch persönlich über den Weg: „Bei Treffen mit dem kürzlich verstorbenen Christian Führer oder mit Markus Meckel gehört der Scheidegger Friedenspreis zum Gesprächsthema.”

Dieser Text erschien am 18.07.2014 im Westallgäuer.
Bildnachweis: Von Sigismund von Dobschütz – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Zur Person Rudolf Seiters

  • Rudolf Seiters (* 13. Oktober 1937), studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Münster und war von 1969 bis 2002 Mitglied des Bundestages.
  • Als parlamentarischer Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie als Bundestags-Vizepräsident übernahm er politische Verantwortung.
  • Im April des Wendejahres 1989 wurde er Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Kanzleramtes der von Helmut Kohl geführten Bundesregierung.
  • Zwischen November 1991 und Juli 1993 war Rudolf Seiters Bundesinnenminister.
  • Seit 2003 ist er Präsident des Deutschen Roten Kreuzes.
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